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Erstellt am: 12.10.2021

Liebes Team vom Franziskus-Tierheim,



nach acht Monaten im eigenen Zuhause melde ich mich und berichte, wie es mir bislang ergangen ist.

Wo soll ich anfangen? Es hat ja wirklich lange genug gedauert, bis mein Frauchen mich endlich (!) mit zu sich nach Hause genommen hat. Mir war es bereits Anfang Dezember 2020 klar, als ich aus Spanien gekommen bin, dass sie es sein sollte. Ich hatte mich bereits entschieden und sie ausgesucht – logische Konsequenz: alle anderen Interessenten hielt ich auf Abstand. Aber Frauchen brauchte einfach etwas länger - geschlagene acht Wochen und 14 gedruckte DinA4 Seiten! Da aber das Ergebnis zählt, ich bin ihr nicht böse. Sie hat mich bis zu meinem Auszug im Tierheim auch häufig besucht.

Mein Frauchen hatte anderen Zweibeinern und Vierbeinern von mir erzählt, sodass ich Willkommensgeschenke erhalten habe. Eines war von Karl, der auch im Franziskus-Tierheim gelebt hat, aber schon ausgezogen war, als ich im Dezember dort einzog. Dennoch haben wir uns kennen gelernt und gehen sogar in dieselbe HuTa. Manchmal treffen sich auch unsere Herrchen und Frauchen und machen mit uns tolle Spaziergänge in der Natur. Frauchen hat ein Glück, dass ich Karl sowie sein Frauchen und Herrchen mag und die Zweibeiner so gerne mit auf unsere Spaziergänge gehen. Mittlerweile sind wir in unserer Tierheim-Freundesgruppe vier Hunde aus dem Franziskus-Tierheim, die ihre Zweibeiner von sich überzeugen konnten und ein Zuhause bei ihnen gefunden haben. Nach wie vor kommen wir zum Gassigehen und nehmen in einer großen Gruppe weitere Hunde aus dem Tierheim zum Spazierengehen mit.

Die Fahrt nach Hause fand ich merkwürdig, aber meine neue Mama sagte, ich hätte mich tapfer geschlagen. Zuhause habe ich mich von Anfang an sehr gut eingelebt und wurde als „Streber“ bezeichnet, was meine Mama nicht immer ausschließlich positiv aufzufassen schien. Da ich aber nicht weiß, was das bedeutet, habe ich mich vorsichtshalber gefreut und einfach so weiter gemacht, wie zuvor.

An die schöne, für mich aber neue Umgebung musste ich mich erst gewöhnen. Gerade in unbekannten und für mich nicht leicht einschätzbaren Situationen habe ich mich immer mehr an Frauchen orientiert – sicher ist sicher. Eine Ausnahme bildete Besuch – den hatte ich nicht besonders gerne in meinem schönen, sicheren Zuhause. Zur Überraschung meines Frauchens hatte ich bereits im Tierheim nicht jeden Zweibeiner ausschließlich freundlich empfangen – ich gehe doch aber auch nicht einfach ohne anzuklopfen und ein „herein“ abzuwarten in fremde Wohnungen… Ich konnte nicht anders, als gelegentlich meine Meinung über ungebetenen Besuch kund zu tun und mir Abstand zu verschaffen. Mittlerweile habe ich aber verstanden, dass ich eher den Rückwärtsgang als den Vorwärtsgang einlegen und mich in meinem Körbchen aufhalten soll, von dem Frauchen alle Eindringlinge fernhalten kann (ich bin wirklich beeindruckt von dieser Superkraft – ein Fingerzeig von Frauchen und die Eindringlinge drehen ab).

Nach und nach habe ich auch gelernt, nicht direkt alle potentiellen Spielgefährten wegen meiner Unsicherheit in neuen Situationen durch Knurren auf Abstand zu halten. Mittlerweile habe ich Fell-Freundschaften in der Nachbarschaft und in der HuTa geschlossen. Auch haben wir uns schon häufig mit anderen ehemaligen Fellnasen aus dem Franziskus-Tierheim getroffen, mit denen Frauchen direkt im Tierheim oder auch über Instagram ins Gespräch kam (Alfi, Basko, Grobi, Karl, Loki ehemals Mufasa, Lola ehemals Chocolate, Maggie).

Trotz der Tatsache, dass es in meinen Augen wirklich gut lief, konsultierte Frauchen schon vor meinem Auszug aus dem Tierheim HundetrainerInnen. Natürlich hatte sie sich vorbereitet und besprach vorab eine lange Liste. Mit diesen TrainerInnen hat Frauchen auch geübt, mich zu rufen, sodass ich zuverlässig komme. Das klappte von Anfang an sehr gut, sodass ich sehr schnell statt der 5-Meter-Schleppleine eine Schleppleine mit 10 Metern zur Verfügung bekommen habe. Anschließend ließ meine neue Mama die Schleppleine immer häufiger fallen (ich vermute, das Festhalten und die Koordination bei Hundebegegnungen wurde ihr zu anstrengend). Bereits nach vier Wochen musste ich die Schleppleine nicht mehr überall „mitschleppen“ und darf seither frei, aber in einem bestimmten Radius, um Frauchen herum toben. Das macht Spaß!

Nach wenigen Wochen hatten wir bereits unsere erste Prüfung: Gehorsamkeitstest, mit dem Frauchen meine Leinenbefreiung beantragt und erhalten hat. Weil uns das so viel Freude gemacht hat, meldete sie uns auch zum BHV Hundeführerschein ein, den wir seit Kurzem auch in der Tasche haben. Nach drei Monaten hatten wir auch ein gemeinsames Hobby gefunden, das wir nun einmal pro Woche zusammen mit einem weiteren Vierbeiner aus dem Franziskus-Tierheim ausüben: Obedience. Die meisten Aufgaben dort mache ich wirklich gerne. „Stehen und Betasten“ ist aber nach wie vor nicht meins und ich trage beim Üben einen Maulkorb. Die Erfahrung hat gezeigt: ich habe spitze und scharfe Vampirzähnchen. Im Übrigen liebe ich es, in Baumrinden Leckerlies zu suchen, zu klettern, und auf Spaziergängen „Parkour“ (insbesondere „Hopp“) zu machen.

Frauchen lässt ausrichten, dass sie sehr glücklich ist und ihr Glück manchmal gar nicht fassen kann, weil ich es ihr insgesamt recht leicht gemacht haben und nach wie vor machen soll. Geschäfte wurden von Anfang an ausschließlich draußen erledigt, es machte mir schon wenige Tage nach Einzug nichts aus, sturmfrei zu haben, denn ich liebe meinen Kennel sowie meine Körbchen und weiß, dass Frauchen sowieso irgendwann wieder kommt, weil sie mich zu süß findet, um längere Zeit von mir getrennt zu sein. Trotzdem gab es auch Momente, in denen Frauchen ziemlich verzweifelt war und ich sie trösten musste, etwa weil wir sehr oft zum Tierarzt mussten, oder weil ich anfangs noch vermehrt die Strategie des Zahneinsatzes verfolgte. Deshalb fand unmittelbar nach Übernahme konsequentes Maulkorbtraining statt, das sich ausgezahlt hat.

Sie sagt, sie könne sich ein Leben ohne mich gar nicht mehr vorstellen. Diesen Gedanken verstehe ich nicht - das soll sie doch auch überhaupt nicht?!

Vielen Dank, liebes Franziskus-Tierheim, dass ihr Frauchen als tauglich und passend befunden habt und mich habt bei ihr einziehen lassen. Ich wusste einfach von Anfang an, dass sie ihr Versprechen hält, zusammen meine von Anfang an bekannten und auch erst im Zusammenleben zu Tage tretenden Baustellen zu bearbeiten, auch, wenn ich es ihr zwischendurch nicht ausschließlich leicht gemacht habe – sie hat Durchhaltevermögen. Als Tierschutzhund habe ich Lücken im Lebenslauf, die ab und zu bestimmtes Verhalten triggern können. Ursachenforschung ist dabei nicht immer leicht. Frauchen sagt, sie wäre sehr glücklich mit mir – wenn sie wüsste, wie viel Glück ich mit ihr habe!


Stay pawsitive, Filou (ehemals Pedro)

Foto-Credits: Anika Lauer (@fellfreundschaften), Hannah Meinhardt (@hannah_takespictures), Mia Schultz (@mls.fotografie), Robin-Alena Bögershausen (@real.filou)




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Franziskus Tierheim
Lokstedter Grenzstrasse 7
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Telefon:
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