Anfangs warst du recht grantig aufgrund deiner Schmerzen im Hüftbereich (Oberschenkelknochen lagen nicht richtig in der Hüftpfanne). Das Problem wurde im Tierheim erkannt, und nach der OP ging es dir deutlich besser.
Bald hattest du einige Gassigeherinnen, die sehr gern mit dir und deinen Hundekumpels spazieren gingen. Auch dir bereiteten die vielen Ausflüge - mehrere Male ging es zur Sababurg - große Freude, zusammen mit Alex, Kristin, Karl, Anka und deinen Hundefreunden Ace und Mogli, sowie Otis.
Die Wasserphysiotherapiestunden bei Frau Maurer waren ebenfalls eine willkommene Abwechslung vom Tierheimalltag.
Deine Hundefreunde wurden nach und nach vermittelt, nur du bliebst - nicht zu verstehen. Deine letzte Freundin, die dreibeinige Joy, fand gerade vor ein paar Wochen ein Zuhause.
Als du dann den Zwinger für dich allein hattest, bekamst du ein gemütliches Bettchen und Kuscheltiere, die du hegtest und pflegtest. Joy hätte alles gefleddert..
Leider littest du schon seit einiger Zeit an Bauchspeicheldrüsenentzündung und musstest strenge Diät einhalten.
Seit vielen Jahren gehe ich Gassi und wollte lieber mehreren Hunden eine Freude machen, statt einen eigenen Hund zu haben, auch aus Gründen des Gebundenseins. Im Lauf der letzten Monate jedoch entstand in mir der Wunsch, dich, Viktor, zu adoptieren.
Auch im Hinblick auf deinen sich verschlechternden Gesundheitszustand wollte ich dir wenigstens für einige Zeit ein Zuhause geben. Dafür wäre ich als Gassigeherin im Tierheim ausgeschieden.
Du warst mein Herzenshund, und das tat ich auch gegenüber den anderen Gassigehern und den Betreuerinnen Petra und Anka kund.
Mein Plan war, dich möglichst gleich nach unseren Urlauben im Juli zu uns nach Hause zu nehmen. Leider blieb es ein Wunsch: Du musstest am 1. Juni wegen deiner rasant fortgeschrittenen Erkrankung und deinem dramatisch schlimmen Zustand - geplatzter Lebertumor - erlöst werden.
Wir, vor allem deine Tierpflegerinnen und die Gassigeherinnen Christa, Hannelore und Brigitte, aber auch alle, die dich in den vielen Jahren kannten und begleitet haben, sind unfassbar traurig.
Dankbar bin ich, dir in deiner letzten Stunde beigestanden, dich noch einmal gestreichelt und dir einen letzten Gruß ins Ohr geflüstert zu haben. Vertraute Menschen, vor allem deine Tierpflegerinnen Petra und Anka haben dich begleitet auf deinem letzten Weg und schweren Herzens Abschied genommen.
Viele andere Gassigeher teilen meine Trauer und mein Bedauern, dass du nicht mehr unseren Garten mit deinem Pfoten erkunden kannst, wie Gudrun es so schön gesagt hat. Nun wirst du deine letzte Ruhe bei uns finden.
Adieu Viktor! Du wirst bestimmt einige Freunde im Hundehimmel wiedersehen...
Im Namen aller, die dich liebten! Christa und Brigitte
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