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Kein Bach oder Teich war vor dir sicher, du bist mit großer Begeisterung geschwommen und deine Leidenschaft für Wasser wurde nur von deiner Leidenschaft für Bälle in sämtlichen Größen übertroffen. In den großen Ausläufen gab es für dich nichts Besseres als mit uns herumzublödeln und uns die geworfenen Bälle zurückzubringen.
Viele Hunde hast du kommen und gehen sehen, nur für dich hat sich der Riesenwunsch nach einem eigenen Zuhause nie erfüllt. Keiner im Tierheim konnte das verstehen, hättest du doch für deine Menschen alles getan und brauchtest einfach etwas Anlaufzeit, um neuen Menschen zu vertrauen.
Vor einiger Zeit ging es dir eine Weile nicht so gut, nach mehreren Untersuchungen wurde eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung festgestellt. Aber du warst immer ein großer Kämpfer und so haben wir auch das mit einer speziellen Diät und Medikamenten gut in den Griff bekommen. Regelmäßig wurden Blutbilder gemacht und auch per Ultraschall geschaut, ob alles in Ordnung ist. Die letzte Kontrolle von vier Wochen war unauffällig, nur eine leichte Veränderung der Nierenwerte war zu erkennen und sollte im Auge behalten werden.
Umso größer war der Schock, als du am vergangenen Donnerstag nach der Mittagspause plötzlich in Seitenlage warst und stark speichelnd im Zwinger lagst. Sofort schrillten sämtliche Alarmglocken und wir packten dich ins Auto und fuhren so schnell es geht mit dir in die Tierarztpraxis Buscher nach Gudensberg.
Man merkte dir an, dass es dir nicht gut ging, in der Praxis wolltest du schon nicht mehr laufen und wurdest immer teilnahmsloser. Ein Blutbild wurde gemacht und während man auf das Ergebnis wartete, ergab der Ultraschall die schockierende Wahrheit: In den vier Wochen seit der letzten Kontrolle hatte sich ein großer Lebertumor gebildet und es befand sich freie Flüssigkeit im Bauchraum. Der Tumor war geplatzt und wir mussten die schwerste Entscheidung treffen, die es gibt. In den Armen deiner beiden Pflegerinnen und deiner Gassigeherin Brigitte hast du deine letzten Atemzüge gemacht und bist friedlich für immer eingeschlafen.
Der Schock sitzt tief, hatte doch niemand mit so etwas gerechnet. Du warst der Erste, den wir morgens begrüßt haben und der Liebling aller. Jeden Morgen deinen leeren Zwinger zu sehen, treibt uns auch nach fünf Tagen immer noch die Tränen in Augen und es wird eine Weile dauern, bis wir den Schock überwunden haben. Aber eins versprechen wir dir, vergessen wird dich von uns keiner, denn in unseren Herzen lebst du weiter.
Machs gut Viktor, auf dass wir uns eines Tages wiedersehen!
Tieftraurig deine Pflegerinnen Petra, Anka, Antonia, Heike und Sonja
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